Verkäufe

Das Verkaufsvolumen betrug in der Berichtswoche 2,50 Mio. Euro, die sich auf Aktien (0,52 Mio. Euro) und Anleihen (1,98 Mio. Euro) verteilten.

Den größten Posten machte ein Verkauf von Anteilen an einer Eurofins Scientific S.E.-Anleihe aus. Die in Luxemburg sitzende Aktiengesellschaft Eurofins Scientific stellt sich selber als Labor-Netzwerk vor, das sich über 1.000 Unternehmen mit insgesamt 62.000 Mitarbeitern in 62 Ländern erstreckt.

Bei „Der Aktionär“ erschien am 24.6. ein Artikel von Michel Doepke, in dem es hieß: „Zur Stunde verliert die Aktie des Weltmarktführers in der Laboranalytik über 20 Prozent an Wert. Negative Unternehmensnachrichten von Eurofins sind nicht zu verzeichnen. Allerdings erhebt der Leerverkäufer Muddy Waters in einem Short-Report schwere Vorwürfe gegenüber der Gesellschaft, die in Zeiten der Corona-Pandemie eine Sonderkonjunktur erfahren hatte.“ Kern der Vorwürfe sind Intransparenz und Widersprüchlichkeiten der Daten im Hinblick auf Finanzen und Geschäftsabläufe.

So glaubt Waters, dass Eurofins systematisch überhöhte Angaben zu Gewinnen, Kassenbeständen und weiteren Vermögenswerten mache und mutmaßt, dass ein parasitärer Großaktionär Eurofins seit 20 Jahren Geld entziehe. Die Frage ist für Außenstehende: Was ist an diesen Vorwürfen dran? Waters hat als Leerverkäufer taktische Interessen, der Intransparenz-Vorwurf ist auch ein Nebel, den Waters gut nutzen kann. Man kann dann leicht einen Verdacht aussprechen, der kaum oder nur schwer zu falsifizieren ist.

Wie auch immer: Die 2,125-Prozent-Anleihe von Eurofins, die an der Spitze unserer absoluten Top-Käufe-Tabelle steht, ist am 25.07.2024 fällig. Eine Vermögensverwaltung unseres Depotausschnitts hat am 19. Juni bei einem Kurs nahe 100 verkauft. Am 24.6. ist der Kurs kurzzeitig auf bis zu 95 Prozent abgerutscht.