Käufe

Die Käufe in unseren Newsletter-Depotausschnitten für das Jahr 2024 summierten sich auf 61,82 Mio. Euro. Davon entfielen 38,51 Mio. Euro auf Aktien, 16,32 Mio. auf Anleihen, 6,03 Mio. auf Fonds und 0,70 Mio. auf Derivate.

Den größten Betrag für einen einzelnen Kauf wendete eine Vermögensverwaltung auf, die in eine Unilever-Anleihe investierte. Von den fünf Topkäufen gemäß Volumen waren 4 Investments in eine Anleihe und nur einer war ein Aktien-Kauf.

In der Tabelle der relativen Käufe (Verhältnis zur Depotgröße) sind unter den ersten Fünf drei Fonds-, ein Anleihen- und ein Aktieninvestment. Die großen Beträge konzentrierten sich auf Anleihen oder Fonds, aber die Vermögensverwaltungen investierten deutlich seltener mehrmals in eine bestimmte Anleihe oder einen bestimmten Fonds als dies bei Aktien der Fall war (siehe „Favoriten“).

Die Aktienkäufe erfolgten in einem Umfeld steigender Aktienkurse. Der MSCI World verbesserte sich seit Anfang Januar um rund 20 Prozent; der MSCI Emerging Markets steigerte sich um 5 Prozent. Dazwischen lag die Performance der Mehrheit der meisten wichtigen Leitindizes. Dem lagen unterschiedliche Kursdynamiken in den vier Quartalen zugrunde. Im ersten Quartal bewegten sich die großen Indizes größtenteils nach oben. Das galt für breite Indizes entwickelter Volkswirtschaften ebenso wie für Schwellenländer-Indizes.

Die Anstiege bewegten sich schwerpunktmäßig im Bereich zwischen 5 und 10 Prozent. Im zweiten Quartal erfolgte anfangs eine Korrekturphase, der eine Erholung folgte. Die Indizes gewannen in diesem Quartal oder verloren leicht, das Niveau veränderte sich meistens nur wenig. Im dritten Quartal folgte – trotz des starken Einbruchs im frühen August – ein aufwärtsgerichteter Trend, das Quartal endete für viele Indizes im einstelligen Plus.

Im vierten Quartal divergierten die Kursbahnen wieder etwas stärker: Manche Indizes verloren im Quartalsverlauf, wie der Stoxx Europe 600 oder der MSCI Emerging Marktes. Andere legten zu, häufig im unteren einstelligen Bereich – wie der MSCI World oder der Kursindex des DAX –, etwas stärker war der Zuwachs bei „technologielastigen“ US-Indizes die nach Marktkapitalisierung gewichten. Der (gleich gewichtende) Dow Jones legte bisher im vierten Quartal zwar nur um 1,5 Prozent (seit Jahresbeginn: 14 %) zu, aber der S&P 500 steigerte sich um 3,6 Prozent (plus 26 %) und der Nasdaq 100 um über 7 Prozent (plus 30%). Das lässt sofort die Vermutung aufkommen, dass IT-Titel im vierten Quartal am besten liefen.

Was sagt die Wirklichkeit? Das IT-Segment des S&P 500 legte im vierten Quartal bisher relativ kontinuierlich um 7 Prozent zu, seit Jahresbeginn um fast 40 Prozent. Das scheint also eine Bestätigung der Vermutung zu sein. Waren dann IT-Titel eine sichere Kursgewinn-Bank in den letzten 12 Monaten? Wir machen die Probe mit den vier IT-Titeln unserer Favoritenliste des Jahres 2024 (siehe „Märkte und Favoriten“) – wovon drei US-Titel sind.

Die Probe aufs Exempel ergibt: Die Broadcom-Aktie steigerte sich seit Jahresbeginn um rund 130 Prozent in Euro –  insbesondere seit dem Kurssprung Mitte Dezember (die allermeisten von uns registrierten Broadcom-Käufe waren zu diesem Zeitpunkt schon getätigt); die ASML-Aktie kletterte um 3 Prozent nach oben, die Synopsys-Aktie um 2 Prozent und die Adobe-Aktie büßte 20 Prozent ihres Wertes ein. Offenbar haben also 2024 nicht alle IT-Titel an der generell positiven Kursentwicklung partizipiert.

Eine Kaufentscheidung ist allerdings keine direkte Funktion der vergangenen Kursentwicklung, sondern einer auf die Zukunft bezogenen Erwartung. Und die Erwartungen der Analysten sind bei allen vier Titeln sehr positiv: die überwiegende Mehrheit der Profibeobachter, die in den vergangenen Monaten Studien erstellten, bewerteten die vier Aktien mit „Buy“.