Käufe

In der 42ten Woche belief sich das Kaufvolumen in unserem Newsletter-Depot-Ausschnitt auf 0,97 Mio. Euro. Die erfassten Vermögensverwaltungen investierten im Berichtszeitraum ausschließlich in Aktien.

An der Spitze der absoluten Top-Käufe-Liste gemäß Volumen steht ein Kauf von Fortinet-Aktien, der am 14. Oktober, am Montag der Berichtswoche erfolgte.

Mit Fortinet kommen wir in den Bereich der Sicherheit. Dieses Thema steht in der einen oder anderen Form derzeit in der Agenda der Öffentlichkeit ganz weit oben. Und bei Fortinet schaut die eigene „Mission“ auch bereits aus dem Namen heraus: Eine Festung, ein Fort, eine Fort(ifikation für das )i(nter)net. Fortinet entwickelt und vertreibt nämlich Softwareprodukte für Informationssicherheit bzw. Cyber-Security, also z.B. Antivirenprogramme oder Firewalls.

Die Unternehmensgeschichte ist, wie bei vielen Senkrechtstartern der IT-Branche, kurz (24 Jahre) und schillernd. Denn nur wer wagt gewinnt. Da trifft es sich hervorragend, dass der Altlateiner sagte: Fortis fortuna adiuvat: „Den Mutigen hilft das Glück“. Auch diese Bedeutung könnte im Unternehmensnamen Fortinet drinstecken – mit oder ohne Absicht. Dann hätte der Firmenname eine Doppelbedeutung, die zum einen auf das Produkt zielt, zum anderen auf das eigene Verhalten. Denn mutig ist nicht, wer sich hinter Mauern oder Firewalls verschanzt, sondern wer die Welt mit den eigenen Produkten erobert, missioniert, zupflastert. Und Fortinet scheint hier schon recht weit gekommen zu sein, denn das Unternehmen wird zu den Weltmarktführern der IT-Sicherheits-Branche gezählt. Fortinet hält zudem 1012 Patente, damit ist das Unternehmen fast so erfinderisch wie Arthur Fischer, der auf 1136 Patente plus Gebrauchsmuster kam.

Kein Sicherheitsprodukt ist ohne Lücken. Wenn Goliath groß und mächtig ist und auf ebensolche Gegner geeicht wurde, dann muss ihn David klein und schmächtig angreifen. Mit anderen Worten: Der Verteidiger und sein Abwehr-Horizont definieren die nächste Offensivevolution, und die kommt bestimmt. Daher darf nicht verwundern, wenn Sicherheitslücken entdeckt werden. Eher wundern wird sich der Laie, wenn erkannte Lücken nicht schnell geschlossen werden. So warnte die US-amerikanische Cyber-Sicherheitsbehörde CISA vor einigen Tagen vor Angriffen über ältere und damit bereits bekannte Sicherheitslücken in Fortinet-Produkten (Dirk Knop; „Kritische Fortinet-Sicherheitslücke wird angegriffen“, 10.10.24, Heise-Online). Vor einem Monat gab es Berichte, dass Hacker unter dem Pseudonym „Fortibitch“ 440 GByte an Daten von Fortinet-Kunden zum Verkauf feilgeboten und damit Fortinet erpresst habe. „Die Verhandlungen mit Fortinet sollen gescheitert sein, sodass die unbekannten Angreifer die Daten nun geleakt haben“ (Dennis Schirrmacher, „Daten von Fortinet-Kunden nach Cyberattacke geleakt“, 17.9.2024, Heise-Online).

Das hat sich aber in den letzten Wochen zumindest nicht allzu stark im Aktienkurs niedergeschlagen.

Aus Sicht einer Gruppe von 43 Analysten ist Fortinet derzeit dennoch kein ausgesprochener Kauftitel, sondern ein Haltetitel. 26 bewerten die Aktie mit „Halten“, 8 mit „Aufstocken“, 8 mit „Kaufen“, 1 mit „Verkaufen“.

Wie steht es derzeit mit dem Aktienkurs? Zur Erinnerung: Nach Veröffentlichung der überraschend positiven Ergebnisse für das zweite Quartal 2024 war der Aktienkurs um 25 Prozent in die Höhe geschnellt auf rund 70 US-Dollar. Derzeit steht der Preis pro Aktie bei 82 USD. Seit Jahresbeginn ist dies eine Steigerung von über 40 Prozent, über 5 Jahre erhöhte er sich um 438 Prozent. Der S&P 500 hat in diesen beiden Zeiträumen um knapp 20 Prozent (YTD) bzw. 92 Prozent (5 J.) zugelegt.