Käufe

Die Käufe in der 28. Woche vom 8. bis 12. Juli 2024 summierten sich in unserem Depotausschnitt für den Newsletter auf 0,44 Mio. Euro, wovon knapp 0,24 Mio. im Aktiensegment und nicht ganz 0,21 Mio. im Anleihensegment anfielen.

Eine Vermögensverwaltung kaufte in der Berichtswoche Aktien von Samsung Electronics. Die aktuellsten News zu Samsung im deutschsprachigen Raum kann man in zwei Schubladen einsortieren. Die eine Schublade enthält im Wesentlichen ein neues, bisher unbekanntes Muster im Konfigurationsraum des Humankapitals von Samsung. Wir können hier auch von natürlicher menschlicher Intelligenz reden. Wir bezeichnen diese Nachrichten-Schublade daher mit dem Kürzel MI. In der anderen Schublade steckt, wie leicht zu erraten ist, KI: Der zweite und ungleich breitere Strang von Meldungen bezieht sich nämlich auf Fragen der künstlichen Intelligenz der Artefakte, die Samsung namentlich in der nächsten Zukunft herstellen möchte.

Bleiben wir zunächst bei der MI des Humankapitals und damit in der Gegenwart. Im Hinblick darauf erfolgte in der Berichtswoche offenbar ein Weltnovum bei Samsung: „In der 55-jährigen Unternehmensgeschichte des südkoreanischen Technologieriesen Samsung hatte die Belegschaft bis vor kurzem noch nie gestreikt. Das hat sich Anfang der Woche geändert. Wie gravierend die Folgen der Arbeitsniederlegung für die Produktion sind, ist aktuell noch unklar“, schrieb Stefan Sokolowski am Mittwoch der Berichtswoche in einem Onlinebeitrag („Samsung Electronics: Belegschaft streikt erstmals in der Unternehmensgeschichte“; 10.Juli, 2024, Computerbase.de). Dem Artikel zufolge legten am Montag 5000 Beschäftigte wohl überwiegend der Halbleitersparte die Arbeit nieder, um ihren Forderungen nach höheren Löhnen und Zulagen mehr Nachdruck zu verleihen.

Anders formuliert: Mit dieser betrieblichen „Innovation“ nimmt sich ein Teil der MI von Samsung selber aus dem Produktionsprozess. Die nächstliegende Frage wäre dann natürlich: Verfügt Samsung schon über geeignete Künstliche Intelligenz, die selbsttätig die entstandenen Produktionslücken füllen kann?

Schauen wir zunächst, was Christof Kerkmann im Handelsblatt gleichfalls am Mittwoche der Berichtswoche zum Stand der KI bei Samsung zu berichten wusste: „Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen der Tech-Giganten: Alle wollen schneller KI in ihre Geräte bringen – und zwar nicht in einige, sondern möglichst in alle. Microsoft hat gerade die ersten Computer mit eingebauten KI-Funktionen auf den Markt gebracht, Apple stellte jüngst seine Alternative für iPhones und Macbooks vor. Samsung, Weltmarktführer für Speicherchips und Smartphones, der riesige Mischkonzern mit Produkten von Fernsehern bis zu Waschmaschinen, geht noch einen Schritt weiter.“ Noch weiter? Wohin?

Vielleicht dorthin, wo ein Streikbrecher auf KI-Basis auch weltweit neue Standards im Verhältnis von „Kapital & Arbeit“ setzen würde? Diese Option ist zumindest theoretisch nicht ganz ausgeschlossen. Denn eine kurze Antwort auf die Frage nach dem „Wohin“ gibt die sehr allgemein gehaltene Überschrift des Artikels von Kerkmann: „Samsung setzt auf KI in allen Geräten“. Offenbar verfügt Samsung über breitgefächerte KI-Kompetenz, mit der man insbesondere „personalisierte KI“ für den Alltag vorantreiben möchte, wobei das Smartphone als Schaltstelle gedacht ist. Als Beispiel führt Kerkmann an: „So stellte Samsung am Mittwoch ein faltbares Smartphone vor, das Notizen zusammenfasst, Vorschläge für E-Mails formuliert oder Gespräche nahezu simultan übersetzt.

Ein Ring mit diversen Sensoren soll zudem Gesundheitsdaten erfassen, aus denen eine App mithilfe von Algorithmen den Schlaf analysiert, Schnarchen erkennt oder den Menstruationszyklus verfolgt.“ Ein Sensor zur Detektion der Streikmotivation der Beschäftigten mit Schwellenwert-Bestimmung samt Alarmton scheint in dieser Version noch nicht vorgesehen zu sein. Eine offene Flanke.