Top-Käufe

nach Umsatzgröße WKN
1.Am IS M Eur QF UEC A2H59G
2.3.875 US Tr Bds 43 A3LH1B
3.UCGR 32 -S FTVN A3KR1L
4.Oréal S.A., L 853888
5.Robeco Cap.Gr.F.-R.Glob.Cred. A14P63

Der Kaufumsatz in der 27. Woche des Jahres 2024 und der 1. Woche des Monats Juli belief sich auf 0,79 Mio. Euro. Davon entfielen 0,35 Mio. Euro auf Anleihen, 0,33 Mio. Euro auf Fonds und 0,11 Mio. auf Aktien.

Auf Position 1 in beiden Top-Käufe-Rankings steht ein ETF, der „Amundi Index Solutions – Amundi MSCI Europe Quality Factor UCITS ETF-C“. Der ETF bildet synthetisch (swap-basiert) bei laufenden Kosten von 0,23 Prozent den MSCI-Europe-Quality-Factor-Index nach.

Zunächst kurz zu den sogenannten „Faktoren“. Die im Umfeld der akademischen Finanzmarktforschung vorangetriebene Faktor-Idee zielt darauf ab, langfristig mehr als die Durchschnittsrendite eines der üblichen nach Marktkapitalisierung gewichteten Indizes zu erzielen.

Ein „normales“ passives Portfolio bildet einen bestimmten Markt ab, deshalb spricht man auch vom Marktfaktor, der ein systematisches, d.h. marktweites Risiko darstellt. Dieses Risiko wird entgolten mit einer (Mehr-)Rendite über den sicheren Zins hinaus. Übliche ETFs versuchen diese (Markt-)Rendite nachzubilden.

Im Unterschied dazu berücksichtigt das „Factor Investing“ weitere systematische Risikofaktoren, die jeweils eine langfristige Mehrrendite gegenüber einer passiven Benchmark erzielen (Faktor-Prämien) sollen. Von der Idee her sollten Faktoren als systematische Risiken langfristig auch dann nicht verschwinden, wenn sie am Markt weithin bekannt sind. Das unterscheidet sie von „echtem“ aktiven Investieren, das auf Informationsvorteilen beruht.

Der Wirtschaftsnobelpreisträger von 2013 Eugene Fama hat 1993 zusammen mit Kenneth French ein 3-Faktor-Modell konstruiert, das neben dem Marktfaktor die weiteren Faktoren „Value“ und „Size“ integrierte. 2015 legten sie ein 5-Faktor-Modell vor, das zudem auch noch „Profitability“ und „Investment“ berücksichtigte. Der Finanzstatistiker Mark Carhart ergänzte das 3-Faktor-Modell um den „Momentum“-Faktor.

Es gibt zwischenzeitlich eine Unzahl von weiteren Faktoren, wie etwa den Quality-Faktor, auf den wir gleich noch zurückkommen. Bei vielen dieser Faktoren ist ihre Eignung aus Investorenperspektive allerdings umstritten. Auch können bei Faktor-Ansätzen Komplexität und Heterogenität, nur indirekte Investierbarkeit über Stellvertreter-Assets, unterschiedlich lange historische Zeitreihen, zeitliche Variabilität der Mehrrenditen, falsche Faktorhypothesen sowie unzutreffende Generalisierungen Probleme bereiten.

Das kann den Versuch, Faktorprämien verdienen zu wollen, in die Nähe des aktiven Managements rücken. Hinzu kommt, dass beim Factor Investing neben Long- auch noch Short-Strategien verwendet werden sollten. Man sieht, das Factor-Investing kann sehr schnell ziemlich kompliziert werden. Allerdings gibt es auch ETF-Lösungen, die von der Faktor-Idee profitieren wollen, so dass die Hoffnung besteht, dass es für Anleger möglicherweise auch ein wenig einfacher geht.

Der erstplatzierte ETF unserer beiden Käufelisten reproduziert kurzgesagt den „Quality“-Faktor über einen entsprechenden Index. Im KIID des ETF steht geschrieben: „Der MSCI Europe Quality Index ist ein Aktienindex, der Wertpapiere abbildet, die an den wichtigsten Aktienmärkten der europäischen Industrieländer (wie in der Indexmethodik definiert) gehandelt werden und ein langfristiges hochwertiges Wachstumspotenzial aufweisen.“ Schaut man in das aktuell neueste Index-Factsheet bis Juni 2024, dann ist hier zunächst die Frage interessant, wie die Faktor-Kategorien im Quality-Index relativ zum Mutterindex MSCI Europe gewichtet sind.

Relativ übergewichtet ist der Quality-Faktor. Relativ untergewichtet ist der Value-Faktor, der Yield-Faktor und der Size-Faktor. Nun hat aber auch der zugrundeliegende Mutterindex bei zwei Faktoren andere Gewichtungen als ein als neutral definiertes Portfolio: Ein deutliches Übergewicht besteht beim Low-Volatility-Faktor und ein Untergewicht beim Size-Faktor.

Letztlich kommt es bekanntlich auf die Erträge an, und da sollte der Faktor- bzw. Quality Index seinen breiteren Mutterindex schlagen. Gelingt dies sehr langfristig auch? Ja. Allerdings liegt über die vergangenen 3 Jahre der MSCI Europe mit 4,55 p.a. Rendite vor dem MSCI Europe Quality mit 2,96 Prozent. Bei der kumulativen Index-Performance von Juni 2009 (100 Indexpunkte) bis Juni 2024 liegt hingegen der MSCI Europe Quality Index mit 408,55 Punkten vor dem MSCI Europe Index mit 303,37 Punkten. Seit 30. Juni 1994 erzielte der MSCI Europe Quality eine jährliche Rendite von 10,18 Prozent, der MSCI Europe von 7,54 Prozent (MSCI-Angaben gemäß Factsheet Juni 2024).

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3.SX5E/LBBW 25 LB4S1B
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